Eine Wanderung der etwas anderen Art unternahm kürzlich eine kleine Wandergruppe des Hessener SV. Diesmal nicht auf den Spuren der Harzer Wandernadel unterwegs, erkundeten die sechs Teilnehmer den Nachbarort Deersheim. Die insgesamt 17 geschichtlich hochinteressanten Gebäude und Hofanlagen sowie das Wanderwegenetz um Deersheim mit einer Vielzahl weiterer Besonderheiten weckten die Neugier der Ausflügler. Nach der Einnahme eines gemeinsamen Mittagessens im Dorfkrug war die Familiengruft der Familie Hochgreve – etwas außerhalb der Ortschaft – Ausgangspunkt der 10 Kilometer langen Wanderung. Im Ort selbst gab es weiterhin viel Wissenswertes zu erfahren. Karen Lange, Wanderleiterin des Hessener SV, war bestens vorbereitet. Sie führte die Gruppe von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit und gab kurze Erläuterungen dazu. Die an den Gebäuden angebrachten Tafeln, gaben zusätzlich aufschlussreiche Informationen zur Geschichte des jeweiligen Objektes. Mehrfach war es u. a. die Familie von Gustedt, über die als Erbauer oder Erwerber auf den Tafeln nachzulesen war. Über den Drohneweg ging es nach dem Dorfrundgang hinaus auf die verzweigte Wanderstrecke. An der „Gesundheitsquelle“ wurde eine kurze Rast eingelegt und das obligatorische Foto für die Wanderchronik geschossen. Auch als „Baronsquelle“ bezeichnet, wurde sie in früheren Zeiten von Wanderern und Bauern als Frischwasserquelle genutzt.

Der sogenannte „Goldknüel“ war das nächste Ziel auf der Wegstrecke. Dahinter verbirgt sich ein Hügel, der ein bronzezeitliches Grab vor etwa 1800 – 1700 Jahre vor unserer Zeit beherbergt haben soll. Skelettfunde weisen darauf hin, dass der Hügel auch als Richtstätte genutzt wurde. Außerdem kreuzten sich an diesem Punkt zwei wichtige Heerstraßen und zwar Braunschweig – Blankenburg und Halberstadt – Goslar.
Auch hier legte die Gruppe eine kurze Verschnaufpause ein und genoss bei wolkenlosem Himmel einen wunderbaren Blick über weite Gerstenfelder bis zum Windpark „Druiberg“ zwischen Rohrsheim und Dardesheim. Bereits zwei Drittel der Wegstrecke waren an dieser Stelle zurückgelegt. Die Vorfreude auf das nahe „Cafe im Grünen“ war groß, jedoch ein Stopp hier leider nicht möglich. Diese idyllische Einkehrmöglichkeit hat derzeit nur sonntags geöffnet. Die Durchwanderung der Parkallee, einst die längste Schwarzerlenallee Deutschlands mit 1,3 km war das letzte Highlight des Ausfluges. Besonders beeindruckend fanden die Sportfreunde aus Hessen und Veltheim das am Wegrand stehende Insektenhotel und das Baumtelefon.

